In der Fußballabteilung ist niemand so lange dabei wie Horst Meyer. Mit elf Jahren kam der Bornheimer durch seinen Vater zur Eintracht und mehr als ein halbes Jahrhundert später fiebert er immer noch mit. Seitdem ist natürlich viel passiert, wobei Horst mit der Eintracht durch dick und dünn gegangen ist. Seine Frau bezeichnet ihn liebevoll als Fußballfanatiker, wobei sein Plan, sie mit seiner Eintracht- Liebe anzustecken, bis heute ganz gut aufgegangen ist.
Eintracht lange Familientradition
Horsts Liebe zur Eintracht beginnt bei seinem Vater. Dieser verwaltete die Kartenverkäufe der Profimannschaft und begeisterte seinen Sohn bereits in jungen Jahren für den Fußball. Sowohl sein Bruder als auch sein Onkel trugen bereits den Adler auf der Brust – beide waren als Hockeyspieler aktiv. Der gebürtige Bornheimer kickte selbst in der Jugend auf Eintracht- Rasen und lebte sich später auf dem Tennis-Court aus. Seine Familie hatte immer einen engen Bezug zur Eintracht und Horst schon im Schulalter an den Verein herangeführt.
Als Horst älter wurde, arbeitete er für verschiedene Firmen und war viel in der Welt unterwegs. Aber egal ob Amerika oder Asien – den Kontakt zur Eintracht hat er nie verloren. Sonntags war Horst total heiß darauf, herauszufinden, wie seine Eintracht am Wochenende gespielt hat. „Die Ergebnisse aus dem Ausland zu erfahren, war gar nicht so leicht. Ich habe mich immer fanatisch durch alle Zeitungen gewühlt, bis ich es herausgefunden habe.“ Auch sein Vater hat alles gegeben, um ihn stets auf dem Laufenden zu halten. Zwischen seinen Auslandsaufenthalten kam er immer wieder zurück an den Main und guckte der Eintracht gerne auch live und in Farbe zu.
Es hat sich viel verändert
1947 wurde er Mitglied und damals war noch einiges anders. Die Profis haben in der Oberliga am Riederwald gespielt und die Bundesliga gab es erst 15 Jahre später. Horst hat die Entwicklungen von fast 80 Jahren miterlebt und kennt die Ursprünge des Vereins wie kaum ein anderes Mitglied. Besonders beeindruckt zeigt er sich über das, was in den letzten Jahren entstanden ist. „Das, was hier aufgebaut wurde, ist schon beeindruckend. Die ganzen Räumlichkeiten und all das, was heute zur Eintracht gehört, gab‘s damals nicht.
Wie sich Peter Fischer und der Verein gegen rechts einsetzen, schätze ich sehr.
Horst Meyer
Auch die politische Ausrichtung von Eintracht Frankfurt hebt der 88-Jährige positiv hervor: „Wie sich Peter Fischer und der Verein gegen rechts einsetzen, schätze ich sehr.“ Als langjährigstes Mitglied der Fußballabteilung hat der 88-Jährige viel erlebt und einiges gesehen. Die Deutsche Meisterschaft 1959 in Berlin ist Horst besonders in Erinnerung geblieben. Aber auch die Tänze und Bälle, die früher im Palmengarten veranstaltet wurden, besuchte er als Bornheimer Bub damals besonders gerne.
Große Momente erlebt
Horst verfolgte das legendäre Mainderby zwischen Eintracht Frankfurt und den Kickers Offenbach als einer der 75.000 Zuschauer:innen voller Leidenschaft von der Tribüne des Olympiastadions. Das Endspiel ging nach Verlängerung 5:3 an die Eintracht. Der damals mit dem Bus angereiste Fußballfanatiker denkt bis heute gerne an den Tag zurück. „Die Meisterschaft gegen den Rivalen war etwas ganz Außergewöhnliches. Wir haben viel gefeiert.“ Horst Meyer feiert dieses Jahr 77 Jahre Vereinsmitgliedschaft und ist als langjährigstes Mitglied in der Fußballabteilung ein ganz besonderer Teil der Eintracht-Familie.